Originalartikel

Blickrichtungsabhängige Visusbestimmung bei korrekt und falsch zentrierten asphärischen Einstärkenbrillengläsern

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Veröffentlicht am:
Autoren
1Oberlausitz Kliniken gGmbH, Bautzen, Germany
2Berliner Hochschule für Technik, Berlin, Deutschland
3Berliner Hochschule für Technik, Berlin, Deutschland
Schlüsselwörter
Brillenglaszentrierung
asphärische Brillengläser
Augendrehpunktforderung
Astigmatismus schiefer Bündel
Refraktionsrichtigkeit
Keywords
spectacle lens centration
aspheric single vision lenses
centre of rotation requirement
astigmatism of oblique incidence
refractive accuracy
Zusammenfassung

Zweck:

Es soll untersucht werden, inwieweit sich eine Missachtung der Augendrehpunktforderung bei Verwendung von asphärischen Einstärkenbrillengläsern für Korrektionen von mittleren bis hohen Hyperopien auf die Sehschärfe auswirkt.

Material und Methoden:

Es werden 15 hyperopen Proband*innen bei je einem Auge jeweils zwei asphärische Einstärkenbrillengläser angepasst. Ein Glas weist die exakte Zentrierung auf, bei dem anderen Brillenglas erfolgt eine horizontale Dezentration von fünf Millimetern nach temporal. Anschließend erfolgt eine Bestimmung des interpolierten LogMAR in fünf verschiedenen Blickrichtungen. Im Anschluss wird geprüft, inwieweit sich die erreichten LogMAR zwischen dem Brillenglas mit der beachteten Augendrehpunktforderung und der missachteten Augendrehpunktforderung bei den einzelnen Blickrichtungen unterscheiden. Zusätzlich wird der Einfluss des Alters untersucht. Die Ergebnisse der Teilstichproben „Alter < 50 Jahre“ und „Alter ≥ 50 Jahre“ werden deskriptiv ausgewertet. Als klinisch signifikanter Unterschied wird eine halbe Visusstufe (entspricht 0,05 LogMAR) definiert.

Ergebnisse:

Signifikante Unterschiede des LogMAR zwischen exakter und falscher Zentrierung konnten bei Blick 30° nasal (−0,09 LogMAR) sowie bei Blickrichtung in 0° durch das Brillenglas (−0,07 LogMAR) ermittelt werden. Die Sehschärfe war jeweils mit dem exakt zentrierten Glas besser. Bei Prüfung auf Unterschiede des LogMAR zwischen den definierten alters­abhängigen Teilstichproben konnten keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden.

Fazit:

Es ist anhand der Ergebnisse zu erkennen, dass die Abbildungsfehler Astigmatismus schiefer Bündel sowie die Bildfeldwölbung mit der daraus resultierenden Abweichung von der Refraktionsrichtigkeit einen geringeren Einfluss auf die Sehschärfe haben, als im Vorfeld angenommen.

Abstract

Purpose:

To investigate the effect on visual acuity of disregarding the centre of rotation requirement when using single vision aspheric lenses for correction of moderate to high hyperopes.

Material and Methods:

Two aspheric single vision lenses are fitted in each eye of 15 hyperopic subjects. One lens is exactly centred, the other lens is horizontally decentrated five millimetres temporally. The interpolated LogMAR is then determined in five different directions of gaze. The extent to which the LogMAR achieved differs between the lens with the observed centre of rotation requirement and the disregarded centre of rotation requirement in the individual directions of gaze is then examined. In addition, the influence of age is investigated. The results of the sub-samples “Age < 50 years” and “Age ≥ 50 years” are analysed descriptively. A clinically significant difference is defined as half a visual acuity level (corresponds to 0.05 LogMAR).

Result:

Significant differences in LogMAR between exact and incorrect centring could be determined for 30° nasal gaze (-0.09 LogMAR) and for 0° gaze through the lens (-0.07 LogMAR). Visual acuity was better with the precisely centred lens in each case. When testing for differences in LogMAR between the defined age-dependent subsamples, no significant differences could be determined.

Conclusion:

The results show that the aberrations astigmatism of oblique bundles and the image field curvature with the resulting deviation from refractive accuracy have less influence on visual acuity than previously assumed.

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