Früherkennung eines Aderhautmelanoms – ein Fallbericht

Zweck:

Die vorliegende Kasuistik beschreibt die zufällige Früherkennung eines kleinen Aderhautmelanoms bei einer optometrischen Routineuntersuchung. Im Folgenden wird von dem seltenen Fall eines Aderhautmelanoms eines 58-jährigen männlichen Kaukasier berichtet. Dieser wollte sich eine Computerarbeitsplatzbrille anfertigen lassen und klagte über gelegentliches Flimmern beim Sehen, morgens nach dem Aufstehen.

Material und Methoden:

Es kamen folgende optometrische Messmethoden zum Einsatz: Gesichtsfeldscreening (Fingerperimetrie), Pupillenprüfung, Prüfung der Augenmotilität, Cover-Test, Skiaskopie (Heine Beta 200 Skiaskop), Refraktionsbestimmung, Spaltlampenuntersuchung (Spaltlampe Zeiss SL 120) zur Beurteilung des vorderen äußeren Augenabschnitts, zur Beurteilung des hinteren Augenabschnitts (Heine Beta 200 Ophthalmoskop) und Handfunduskamera (Zeiss Visuscout 100).

Ergebnisse:

Bei der Fundusuntersuchung des linken Auges war temporal am oberen Gefäßbogen eine hellpigmentierte Netzhaut-Läsion mit orangenem Pigment und Netzhautelevation zu sehen. Aufgrund der Verdachtsdiagnose Aderhautmelanom wurde eine unverzügliche Kontaktaufnahme mit einer ortsansässigen Augenarztpraxis vorgenommen. Diese bestätigte den Verdacht und der Patient wurde in die Universitätsaugenklinik nach München überwiesen.

Fazit:

Das uveale Melanom ist die häufigste intraokulare Malignität und entwickelt sich aus Melanozyten in der Iris, in dem Ziliarkörper oder in der Aderhaut. Eine frühzeitige Diagnose und lokale Behandlung ist von entscheidender Bedeutung, da das Überleben mit der primären Tumorgröße korreliert. Etwa 50 Prozent der Patienten entwickeln eine metastasierende Erkrankung mit einem Überleben von 6 - 12 Monaten nach metastasierender Diagnose. Die Uni­versitätsaugenklinik München bestätigte die Diagnose Aderhautmelanom. Es erfolgte eine stereotaktische, radiochirurgische Therapie, eine Cyberknife-Behandlung.