Peter-Abel-Preis VDCO

Artikel teilen
Autor
1*Pennsylvania College of Optometry at Salus University, Augen- und Sehzentrum Optometrie Cagnolati GmbH

Erstmalig vergab die 1958 gegründete Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen (VDCO) im Jahr 1995 den prestigeträchtigen „Peter-Abel-Preis“. Diese Auszeichnung wird für wissenschaftliche Disserta­tionen auf dem Gebiet der Optometrie, Kontaktlinsenoptik sowie Physiologie des Auges von der VDCO jährlich verliehen. Die bisherigen Preisträger kommen aus Australien, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Spanien, Südafrika und den USA. Anlässlich der letztjährigen SICHT.KONTAKTE in Berlin erhielt Dr. Birgit Fritz von der Hochschule Furtwangen für ihre Dissertation „Die Brillenmikrobiota und ihre hygienische Bedeutung“ den „Peter-Abel-Preis“ 2023. Wer ist nun Peter Abel und was definiert seine große nationale und internationale Reputation?

Peter Abel wurde am 23. Mai 1908 in Köln geboren und starb am 24. Juli 1994 in Sydney/Australien. 1930 schloss er sein Studium an der Deutschen Schule für Optik und Fototechnik Berlin, der Vorgängerinstitution des heutigen Studiengangs Augenoptik/Optometrie an der Berliner Hochschule für Technik (BHT) als staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister ab. Schon unmittelbar hiernach publizierte er seinen ersten Fachartikel zum Thema „Behandlung und Korrektion von Heterophorien“. Am 1. September 1934 erhielt er seine Berufung an die Berliner Schule, wo er bis 1974 sowohl in Lehre und Forschung als auch klinisch tätig war. Schon unmittelbar nach seiner Ernennung begann sein nationales und internationales Engagement für die Optometrie. So organisierte er bereits im Jahr 1937 eine Fortbildungsreise mit 250 Kollegen nach England und hielt im Jahr 1938 in London als erster und bisher einziger Deutscher die „Dr. Ettles Memorial Lecture“ zum Thema „Schwankungen der Sehschärfe und Fehlsichtigkeit im Tagesablauf“.

In der Zeit von 1934 bis 1974 war Peter Abel der Spiritus Rektor für die Ausbildung eines europäischen Optometristen. Während dieser Zeit erhielt er 30 nationale und internationale Auszeichnungen und war Autor von über 400 Fachartikeln und fünf Büchern aus dem Themenbereich der Optometrie.

In diesem Kontext diskutierte Peter Abel unter anderem schon im Jahr 1962 am Optometric Center in New York mit dessen legendären Direktor und späteren Präsidenten der State University New York, College of Optometry Dr. A. Haffner über einen Aufbaustudiengang für Absolventen deutscher höherer Ausbildungsstätten der Optometrie an der New Yorker Institution.

Peter Abel gilt deshalb heute nicht umsonst als Vater der deutschen Optometrie und genießt eine hohe weltweite Reputation. Sein ereignisreiches Leben nachzuverfolgen, gelingt beim Studium des von Hans-Ulrich Geyer verfassten Buches „Ein Leben für die Optometrie – Peter Abel und seine Zeit“.1

Der „Peter-Abel-Preis“ der VDCO ist eine bleibende Erinnerung an einen überzeugten Optometristen, einen kompetenten und aufgeschlossenen Dozenten aber auch einen fordernden und richtungsweisenden Berufspolitiker.


[1] Hans-Ulrich Geyer (1988). Ein Leben für die Optometrie – Peter Abel und seine Zeit. Hans-Ulrich Geyer, Fachveröffent-lichungen, 7012 Fellbach.

Das Bild zeigt Wolfgang Cagnolati

Über Wolfgang Cagnolati

DSc* MSc* FCOptom FAAO - *Pennsylvania College of Optometry at Salus University, Augen- und Sehzentrum Optometrie Cagnolati GmbH

Wolfgang Cagnolati praktiziert klinische Optometrie in Duisburg und ist darüber hinaus Visiting Associate Professor am Pennsylvania College of Optometry sowie Lehrbeauftragter an der Berliner Hochschule für Technik.