Review-Artikel

Update zur Fixationsdisparität

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Autoren
1Institut für Optometrie FHNW - Olten, Schweiz
Schlüsselwörter
Binokularsehen
Fixationsdisparität
Vergenzfehler
Noniusfehler
Keywords
binocular vision
vergence error
vernier error
fixation disparity
Zusammenfassung

Zweck

Das Ziel der Arbeit ist eine Zusammenfassung und Diskussion des aktuellen Wissensstands zum Gesamtkomplex der Fixationsdisparität (FD).

Material und Methoden

Es wurde eine systematisierte PubMed Literaturrecherche auf Basis des Begriffs „fixation disparity“ durchgeführt; zusätzlich stützt sich die Publikation auf das von I. P. Howard verfasste Buch „Perceiving in Depth“.

Ergebnisse

Bis in die 1990er Jahre war das Verständnis betreffend subjektiver FD recht einheitlich. Studien mit hochauflösenden, objektiven Untersuchungsmethoden und simultaner Messung der subjektiven und objektiven FD haben seither gezeigt, dass der Vergenzfehler (= objektive FD) meist nicht sehr gut mit dem Noniusfehler (= subjektive FD) korreliert ist. Es lässt sich daher vermuten, dass es sich bei den beiden FD-Arten um zwei unterschiedliche Erscheinungen handelt. Der objektive Vergenzfehler kann anzeigen, wie groß die Verschiebung der Bildlage auf der Netzhaut innerhalb des zentralen Panumbereichs ist. Die subjektive FD muss hingegen als das Ergebnis vielfältiger Verarbeitungsvorgänge im Gehirn betrachtet werden.

Fazit

Es besteht ein Unterschied zwischen subjektiver und objektiver FD. Diese Erkenntnis widerspricht nicht der klinischen Relevanz einer subjektiven FD. Ausgleichsprismen zur Korrektion der subjektiven FD sind in gewissen Fällen wirksam, um Sehbeschwerden zu reduzieren. Möglicherweise wird durch die Ausgleichsprismen ein relevanter Anteil einer Heterophorie reduziert.

Abstract

Purpose

The aim of the paper is to summarise and discuss the current state of knowledge on the overall topic of fixation disparity (FD).

Material and Methods

A systematised PubMed literature search based on the term “fixation disparity” was conducted; in addition, the publication relies on the reference book on “Perceiving in Depth” written by I. P. Howard.

Results

Until the 1990s, the understanding regarding subjective FD was quite uniform. Studies with high-resolution, objective examination methods and simultaneous measurement of subjective and objective FD have since shown that the vergence error (= objective FD) is usually not very well correlated with the vernier error (= subjective FD). It can therefore be assumed that the two types of FD are two different phenomena. The objective vergence error can indicate how large the shift of the image position on the retina is within the central panum area. Subjective FD, on the other hand, must be seen as the result of multiple processing events in the brain.

Conclusion

There is a difference between subjective and objective FD. This finding does not contradict the clinical relevance of subjective FD. Aligning prisms to correct subjective FD are effective in reducing visual complaints in certain cases. It is possible that aligning prisms reduce a relevant proportion of heterophoria.

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